Hefen sind mikroskopisch kleine, in der Regel runde bis ovale einzellige Organismen, die dem Pflanzenreich, und hier dem großen System der Pilze zugeordnet werden. Sie enthalten kein Blattgrün, so dass sie auf energiereiche organische Substanzen wie Zucker als Nahrung angewiesen sind. Deshalb findet man die in der Natur weit verbreiteten Wildhefen vornehmlich auf zuckerhaltigen Früchten. Besonders auffallend ist ihre Anwesenheit, wenn z.B. der frisch gepresste Trauben- oder Apfelsaft zu gären beginnt. Die Gärung ist eine Form der Stoffwechselaktivität der Hefe, in der Zucker zu Kohlendioxid und Alkohol umgewandelt wird. Mit freiem Auge sichtbar wird Hefe nur dann, wenn sich die einzelnen Zellen zusammenlagern, z.B. die Hefe, die zum Backen verwendet wird – 1 Gramm dieser Hefemasse enthält etwa 1 Milliarde Hefezellen!
Jede einzelne Zelle stellt für sich ein winziges Hochleistungslaboratorium dar, das alle notwendigen Lebensprozesse selbst vollziehen kann. Dazu benötigt jede einzelne Zelle eine Menge Nähr- und Wirkstoffe und alle Instrumente, um diese Stoffe aufnehmen oder selbst bilden zu können. Ohne ausreichende Enzyme, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente oder Aminosäuren als Grundbausteine und Katalysatoren kann so ein hochaktives Leben nicht funktionieren. Kein anderes Naturprodukt gibt es, das in dieser Hinsicht an die Hefe heranreicht – sowohl das Vorhandensein der Vitalstoffe betreffend als auch ihre Qualität und Ausgewogenheit.
Die lange Geschichte der Hefe
Das erste, durch Gärung hergestellte Getränk der Menschheit in grauer Vorzeit dürfte wohl der Met gewesen sein, gewonnen aus dem Honig wilder Bienen. Aber auch aus dem Brei der Samen von Wildgräsern und aus Getreide wie Hirse, Gerste, Hafer oder Weizen wurde schon sehr früh ein Gebräu hergestellt, das die Sinne berauschte – das Bier. So gesehen ist das Bier eines der ältesten Nahrungs- und Genußmittel der Menschheit. Dass das Bier nicht nur berauschend war, sondern vor allem durch den Gehalt an Hefe Kraft und Ausdauer für schwere körperliche Arbeiten gab, das erkannten schon die alten Ägypter 2000 Jahre vor Christi.
Hippokrates, der berühmte griechische Arzt des 4. und 5. Jh. v. Chr. und Vater der Naturheilkunde übernahm diese bewährten Erfahrungen und verwendete die Hefe als Medizin. Auch von anderen bedeutenden Ärzten wissen wir, dass sie Hefe gegen Krankheiten einsetzten. So verordnete Dioskurides im 1. Jh. n. Chr. Hefe gegen Unterleibsbeschwerden und der römische Geschichtschreiber Plinius berichtete in der gleichen Zeit von der Wirkung der Hefe auf die Haut. Tausend Jahre später nahm der bekannte persisch-arabische Arzt Avicenna die Hefe in sein Lehrbuch für angehende Ärzte auf, Hildegard von Bingen, die heilkundige Äbtissin, bezog das stärkende Bier in ihre Klostermedizin ein und Paracelsus, der große Reformator der Medizin des 16. Jh., pries das Bier als „göttliche Medizin“ für jeden Kranken, insbesondere bei Verdauungsbeschwerden oder Steinleiden. In gleicher Weise empfahl Pfarrer Kneipp die Hefe und den Gerstensaft als ganz besondere Gesundheitsbringer. Betont muss hier jedoch werden, dass das Bier früherer Zeiten unfiltriert und deshalb mit einem viel höheren Hefeanteil zum Verbraucher gelangte und damit natürlich deutlich wirksamer war als heute.
Wirklich bewusst wurde die Bedeutung der Hefe aber erst durch moderne wissenschaftliche Forschung. Zum einen wurde die Hefe selbst zu einem wichtigen Forschungsobjekt – als faszinierendes Mikrolaboratorium mit interessanten biologischen Funktionen. Zum anderen erkannte man, dass diese Leistungsfähigkeit nur durch den ungewöhnlich hohen Nähr- und Wirkstoffreichtum möglich sein kann, der den Hefezellen zu eigen ist. Diese Tatsache und die mittlerweile auch gewonnene Erkenntnis, dass die Hefen Vitamine und andere Wirkstoffe aus Nährlösungen aufnehmen können, führte schließlich zur Kultivierung von einzelnen besonders gehaltvollen Spezialhefen zum Zwecke einer sinnvollen Ergänzung der täglichen Nahrung.
Von dieser Zeit an war die Hefe nicht nur zur Herstellung von Bier, Wein, Brot oder zusammen mit Milchsäurebakterien zur Bereitung von Sauermilchgetränken oder Sauerkraut von Bedeutung. Sie wurde auch zunehmend für besondere Ernährungsformen als wahre Fundgrube für lebenswichtige Vitalstoffe erkannt.
Hefe als Nahrungsergänzung
Heute weiß man, dass falsche Ernährungsgewohnheiten viele unserer Befindlichkeitsstörungen und Beschwerden mitverursachen können. Es ist mittlerweile allgemein bekannt, dass für den störungsfreien Ablauf der Körperfunktionen nicht nur eine ausreichende Zufuhr von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißstoffen erforderlich ist. Es bedarf auch einer Reihe von Katalysatoren, um die Bau- und Energiestoffe unserer Nahrung überhaupt erst verwerten zu können. Ein großer Teil dieser „Zündkerzen des Stoffwechsels“ ist in der Hefe enthalten.
Von allen Nahrungsmitteln gehört die Hefe zu denjenigen, die den höchsten und ausgeglichensten Vitamin-B-Gehalt aufweisen. Die B-Vitamine sind so wichtig wie das tägliche Brot. Im Gegensatz zu anderen Vitaminen werden sie als Bestandteil von vielen Enzymen in jeder lebenden Zelle benötigt. Die B-Vitamine der Hefe sind nach Einnahme gut resorbierbar und können vom Organismus leicht verwertet werden.
Der Enzymgehalt ist ein weiteres bedeutendes Merkmal, was die Hefe von den übrigen Lebensmitteln unterscheidet. Sie verfügt praktischerweise über eigene Mineralstoffe und Spurenelemente, die sie für den Aufbau wichtiger Enzyme benötigt. Eine (Enzym-)aktive Hefe produziert somit aufgrund ihres biologischen Charakters Hunderte von Enzymen, die in günstiger Weise unseren Stoffwechsel und die Wirkung unserer Verdauungsenzyme unterstützen und ergänzen können.
Ernährungsphysiologische Bedeutung hat die Hefe vor allem auch durch ihren hohen Gehalt an hochwertigem Eiweiß und essentiellen Aminosäuren. Das machte man sich gerade in den Hungerjahren des Krieges zunutze, indem man zur Eiweißversorgung der Bevölkerung große Mengen an Hefe züchtete und sie zu hochwertigen Lebensmitteln verarbeitete. Der Anteil an Eiweiß in der Trockenhefe beträgt etwa 50 %. Hefeeiweiß ist von hoher Qualität und zu 90% ausnutzbar. Darüber hinaus ist das Hefeeiweiß wegen seines Gehaltes an der Aminosäure Lysin eine ideale Ergänzung bei vorwiegend pflanzlicher Kost. Auch findet sich in der Hefe Glutathion, ein schwefelhaltiges Protein aus 3 Aminosäuren, das in keinem anderen Nahrungsmittel so reichlich wie in der Hefe vorkommt. Glutathion ist eine der Schlüsselsubstanzen des körpereigenen Ausscheidungssystems. Außerdem hat es eine große Bedeutung für den Zellstoffwechsel und die körpereigenen Abwehrkräfte.
Hefe ist nicht gleich Hefe
Der Wert einer Hefe zeigt sich durch ihre Kraft und Wirkung, die sie in einem Organismus zu entfalten vermag. Eine gehaltvolle Hefe, die speziell mit nähr- und wirkstoffreichen Nährlösungen gezüchtet wird, kann durch die verstärkte Kraft ihrer Vitalstoffe als vorzüglicher Stoffwechselregulator wirken.
Von allen Hefen, die als wertvolle Ergänzung zu unserer Nahrung verwendet werden, ist die Bierhefe auf Grund der langen Tradition des Bieres wohl die populärste Hefe. Es gibt aber auch noch andere Hefen, wie z.B. die Kräuterhefe, die durch besondere Qualitäten hervorstechen. Ihnen werden während ihres Wachstums nicht nur die Rohstoffe des Bieres, nämlich Hopfen und Malz angeboten, sondern darüber hinaus auch noch andere gehaltvolle Natursubstrate.
Kräuterhefe – ein fermentiertes Basis- und Aufbaumittel
Die Hefe für die PK-Strath Kräuterhefe wird in eigener Strath-Produktion nicht nur mit einer herkömmlichen Nährlösung gezüchtet, sondern
- mit Premium-Zutaten wie Rübendicksaft, Malzextrakt und Honig kultiviert und
- in dem biologischen Prozess der Kultivierung
- zusätzlich mit vergorenenen Auszügen aus Kräutern, Gemüse und Früchten „gefüttert“
Diese weinigen Auszüge werden ebenfalls über Fermentation aus Brennnesseln, Löwenzahn, Melisse, Salbei, Artischocken, Karotten, Schwarzen Johannisbeeren, Holunderbeeren, Weizenkeimen u.a. gewonnen.
Dadurch wird die Hefe zu einer ausgesprochenen Kräuterhefe mit erweiterter und verbesserter Wirkung – und zu einem fermentierten Produkt durch und durch!
Damit der menschliche Körper die Vorzüge einer so aufwändig hergestellten Hefe überhaupt nutzen kann, müssen die robusten Hefezellwände aufgeschlossen werden. Im Anschluss an die Kultivierung der Strath-Hefe mit kräuteraktivem Nährsubstrat werden deshalb bei Strath die Hefezellen auf biologische Weise schonend geöffnet. Diesen speziellen Herstellungsschritt nennt man Plasmolyse und bezeichnet damit einen Vorgang, der über Gärung den Hefezellinhalt freisetzt und ihn damit für den Organismus gut verwertbar macht!
PK-Strath Kräuterhefe wird als fermentiertes Basis- und Aufbaumittel für den gesamten Organismus eingesetzt. Sie empfiehlt sich für gesundheitsbewußte Menschen, die körperlich und geistig übermäßig gefordert sind, die Lücken in ihrer Ernährung ausgleichen oder eine Fastenkur mit Hefe begleiten wollen – aber auch zur Stoffwechselanregung und allgemeinen Stärkung, insbesondere im Alter.